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Unsere Philosophie: Politische und gesellschaftliche Positionen

Die Klientinnen empfangen wir in der Beratungsstelle nicht nur als „Hilfesuchende“, sondern auch als Spezialistinnen für ihre individuelle Lebenssituation. Im Sinne des Empowerments fassen wir die Vielfalt, die durch Migration entsteht, als Chance und Bereicherung für unsere Gesellschaft auf und wollen diese bewusst fördern. Wir setzen uns aktiv für die Stärkung der Rechte von Frauen ein und engagieren uns gezielt für den Schutz vor Gewalt sowie für die Umsetzung entsprechender Regelungen, beispielsweise zum Gewaltschutz. Seit Gründung des IFZ sind die Themen Migration, Frauen und Gesundheit zentrale Säulen unserer Arbeit. Die sexuelle Selbstbestimmung, wozu auch der Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen gehört, ist ein wichtiges Ziel für uns. Wir sind in entsprechenden Arbeitskreisen der Stadt aktiv und setzen uns für reproduktive Gerechtigkeit ein – für das Recht auf selbstbestimmte Entscheidungen über den eigenen Körper. Dabei geht es neben den sicheren Schwangerschaftsabbrüchen auch um das Recht, die eigene Familienplanung unabhängig von Herkunft, Nationalität, (gesellschaftlichem) Status, finanzieller Situation, Geschlecht, sexueller Orientierung oder anderen Kriterien möglichst frei gestalten zu können. Dazu benötigt es neben der reinen Weitergabe von Informationen häufig auch eine empathische und aufgeschlossene Begleitung, welche das IFZ gerne bietet. 

Die psychische Gesundheit spielt für Migrantinnen eine zentrale Rolle in einer befriedigenden Lebensführung. Migration ist für uns kein abgeschlossener Zustand, sondern ein fortlaufender, sehr individueller Prozess, bei dem vielfältige Erfahrungen und Lebenswege zu würdigen sind. Migration umfasst beispielsweise sowohl Verluste und Herausforderungen als auch Hoffnungen und positive Überraschungen – all das gehört zu den Geschichten der Frauen, der Familien, die wir begleiten. Wir sehen die uns aufsuchenden Menschen mit ihrer ganzen, oft komplexen Lebensgeschichte: Als Menschen, die durch Migration verbunden sind, aber auch durch ihre individuellen Erfahrungen und Träume.

Wir sehen unsere Aufgabe darin, eine Brückenfunktion zwischen Migrantinnen/ Schutzsuchenden und den Institutionen der Gesellschaft zu übernehmen. Ziel ist es, gleiche Zugangsvoraussetzungen zu schaffen und soziale Teilhabe zu stärken. Reproduktive Rechte sind für uns Teil der universellen Menschenrechte und müssen unserer Meinung nach überall auf der Welt gelten. Für ihre Wahrung und Realisierung setzten wir uns überregional ein. Das IFZ steht für die Akzeptanz gesellschaftlicher Vielfalt und positioniert sich klar gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Offenheit, eine kultursensible Herangehensweise sowie die stetige kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen als auch eigenen Werten und Bildern sind zentrale Bestandteile unserer Arbeit. Wir sind auf kommunaler, Länder- und Bundesebene gut vernetzt und tragen somit zur Sichtbarmachung und Sensibilisierung der mit uns im Zusammenhang stehenden Themen in Gesellschaft und Politik bei. Wir zeigen Bedarfe unserer Zielgruppen auf und regen konstruktive und demokratische Veränderungsprozesse an. Wir setzen auf Empowerment und möglichst niedrigschwellige Zugänge zu Informationen, damit jeder Mensch in seiner eigenen Sache handlungs- und entscheidungsfähig sein kann und an gesellschaftlichen/ politischen Prozessen mitwirken und teilhaben kann.